Moin ihr Lieben!
Der Winter hat wie es scheint doch noch den Weg hierher gefunden, nachdem ich schon daran dachte, den dicken Lammfellmantel im Keller zu lassen; jetzt könnte er doch noch zum Einsatz kommen.....
Die Zeit vergeht wie im Flug, schon wieder ist es Mittwoch und außerdem ist das Jahr schon drei Wochen alt!
Das ging irgendwie verflixt schnell, was eigentlich gut ist, denn dann ist es schon bald Zeit den Rucksack zu packen und meine langersehnte Reise nach Australien anzutreten. Andererseits scheint es, als würde ich mal so gar nichts wenig nähtechnisch gebacken kriegen...eine Version von Simplicity 1880 hat es mir zur Zeit angetan, die ich zu einem späteren Zeitpunkt hier (hoffentlich) stolz präsentieren werde. Der Rockteil ist schon an die Minna gepinnt zum Aushängen und der Kragen am Oberteil angebracht, den kniffeligen Teil mit den Ärmeln habe ich mir noch für einen entspannten Vormittag aufgehoben, den ich bisher noch nicht hatte...aber nun zu einem schnellen, aber schönen Shirt, dass man mal eben in ein paar Stunden zusammenbekommt, das aber echt was hermachen kann, wie ich finde.
Beim Schnitt handelt es sich um Joana von Jolijou. Meine liebe Kollegin Claudia war vor ein paar Jahren, kurz nachdem wir entdeckt hatten, dass wir die Liebe für´s Nähen teilen, so freundlich, mich auf den Schnitt aufmerksam zu machen. Also bestellt und hibbelig vorm Briefkasten gewartet. Beim nähen der ersten Version (bei Claudia und auf ihrer Maschine) lernte ich, wie man ein Halsausschnittbündchen vernünftig anbringt, danke nochmal, Claudi!
Seitdem sind einige schöne und schnelle Joanas bei mir entstanden, unter anderem auch diese, neueste Version:
Inspiriert wurde ich durch ein ähnliches Shirt, das ich in einem Laden anprobiert hatte, weil es gut zum Rock passte. Bei einem Preis von 18 € dachte ich mir dann aber, dass ich noch tonnenweise genug Jersey zu Hause hatte, den ich leicht zu einem ähnlichen Shirt verarbeiten könnte, ohne mein Konto zu strapazieren. (Seit ich nähen kann, bin ich kein Shopper mehr, zumindest nicht mehr für fertige Klamotten, wie ist das bei euch? Ich finde jetzt meist, dass ich es selbst billiger und schöner machen könnte... dafür gebe ich gut und gerne das gleiche Geld für Stoffe und Zubehör aus).
Gedacht, nach Hause gefahren und ans Werk gemacht!
Den Schnitt habe ich in Größe S ausgeschnitten, aber mittlerweile an meine Passform angeglichen. An den Seiten habe ich es um mindestens drei Zentimeter enger gemacht, ich mag meine Shirts nicht so gern so weit und dieses sollte auf Figur sitzen. Und verlängert habe ich es, um fünf Zentimeter; ich habe einen recht langen Oberkörper und außerdem mag ich es nicht, wenn ein Shirt immer aus dem Rockbund rausrutscht.(Die extra lange Tunika-Version nähe ich ein anderes mal...).
Den Halsausschnitt habe ich mit Schrägband aus dem gestreiften Jersey eingefasst.
Für das Ganze habe ich insgesamt keinen ganzen Meter Stoff gebraucht, wohl auch wegen der kurzen Ärmel, also man kriegt es auch mit wenig Stoff locker raus, ein weiterer Vorteil dieses Schnittes. Er ist schon sowas wie ein ganz persönlicher Lemming für mich geworden, denn ich habe ihn schon mehrmals genäht und bin immer wieder angetan, wie variantenreich sich so ein schlichter Schnitt interpretieren lässt. Der wandert auf jeden Fall auf die Vorschläge-Liste zum (ver)link your Lemming(Schnitt), zu der ihr gern in euren Kommentaren auch beitragen könnt, wenn ihr bei unserer Link-Party teilnehmen wollt :-)
Schnitt: Joana von jolijou (bei Farbenmix)
Stoff: Baumwolljersey vom Maybachufer, insgesamt ca. 1m, mit recht viel Stretchanteil
Änderungen: drei Zentimeter an den Seiten weggenommen und fünf Zentimeter verlängert
Würde ich das nochmal nähen? Auf jeden Fall. Ein Super-Basis-Schnitt mit vielen Variationsmöglichkeiten und ein idealer Stoffverwerter
So, nun aber genug von mir, hier kommen wieder die Ladies vom MeMadeMittwoch mit ihren Kreationen.